Nachdem Mord an der 8-Jährigen Michelle in Leipzig, gelang es der deutschen Naziszene kurzzeitig sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Leipzig wurde mit einer Reihe von Aufmärschen bedacht, denn der Onkel der Ermordeten ist der bekannte Leipziger Nazi Istvan Repaczki. Sämtliche „Freie Kräfte“ fühlten sich ermuntert ihm ihre Unterstützung zu zeigen und eigene Demonstrationen zu organisieren. Einer dieser Aufmärsche fand in Pirna statt. Am 23. August demonstrierten dort rund 100 Nazis für die Hinrichtung von Kinderschändern. Bereits vorher wurde die unsägliche Veranstaltung auf der Internet-Plattform „Dampfer“ beworben. Mit Fackeln und einem Transparent zogen die meist jungen Männer durch die Altstadt. Unter ihnen war offensichtlich Peer Wustmann, der Herausgeber des Nazi-Fanzines „Der Stahlhelm“. Dieser berichtet später im Intenet-Forum „Thiazi“: „Nach cirka 300 Metern, fand dann endlich, nachdem wir die ersten Parolen „Todesstrafe für Kinderschänder“ unter anderem ließen ein Wagen an mit zwei Wesen welche wohl das ganze aufhalten wollten. Ohne Erfolg!“ Und wie im Trance berichtet er weiter von der spektakulären Aktion: „Selbe Strecke noch mal, und man dachte zu diesem Moment das es jetzt losgeht. Aber ohne uns von jemanden aufzuhalten liefen wir weiter „Todesstrafe für Kinderschänder“!!! Nach mehr als einer Stunde durch das Zentrum unserer Stadt liefen wir dann nun Richtung Markt und dort lösten wir uns auf.“ Und weil es so schön war, möchten wir euch auch das Fazit des Autoren nicht vorenthalten: „Fazit: Sehr gut gelungene Sache und ging bis auf ‚kleine‘ von den Staatwesen aus Repressalien gut aus. Noch dazu im Zentrum für alle hörend und folgend von uns eine Schrift bevor die Presse am Montag schreibt!“ Mit seiner Veröffentlichung verstößt Wustmann allerdings eindeutig gegen die Regeln des Thiazi-Forum, denn dort heißt es in Punkt 11 – Idiotie: „Idiotie liegt vor, wenn Beiträge wenig oder keinen Wert haben und wenn, was die Inhalte, Grammatik oder Rechtschreibung betrifft, fortgesetzt unter einem intellektuellen Niveau geschrieben wird, das man billigerweise von jedem begabten germanischen Minderjährigen, der eine klassische Erziehung genossen hat, erwarten kann.“