Im September 2023 hat sich eine neonazistische Bürgerwehr in Dresden gegründet. Anlass war die Errichtung einer Container-Asylunterkunft in Dresden-Gorbitz. Die Aktivitäten der Gruppe sind überschaubar und auf Social-Media-Kanäle fokussiert, jedoch scheinen Personen mit militärischen Background und möglicherweise mit Zugang zu Schusswaffen involviert. Ein Grund genauer hinzuschauen.
Neonazistische Bürgerwehr in Dresden: Organisation mit militärischem Hintergrund weiterlesenTreffpunkt aus AfD-Hand: „Werra Elbflorenz“ nutzt Räume in Dresden
Seit März 2023 hat die Kameradschaft „Werra Elbflorenz“ einen festen Treffpunkt in Dresden: Auf der Rothhäuserstraße 9 im Stadtteil Strehlen hat die Gruppe Räume in einem ehemaligen Industriebau bezogen.
Die Location wird von den Neonazis regelmäßig für Treffen, Veranstaltungen und als Ausgangspunkt für Aktivitäten genutzt. Vermietet werden die Räume von einem Autohändler und AfD-Mitglied.
Identitäre Kameradschaft »Werra Elbflorenz«
Zuerst veröffentlicht im „Der Rechte Rand“ (DRR) 193/2021
Seit zwei Jahren agiert eine neue Neonazi-Kameradschaft in Dresden. Sie ist aus dem Niedergang der »ldentitären Bewegung« (IB) hervorgegangen und füllt das Vakuum, das die »Freie Kameradschaft Dresden« nach Verurteilung als kriminelle Vereinigung hinterlassen hat. »Werra Elbflorenz« steht in ihrer Entwicklung exemplarisch für das Verschmelzen zwischen der »alten« und »neuen Rechten«.
Identitäre Kameradschaft »Werra Elbflorenz« weiterlesenTanzend zur Normalisierung? „Brauchtumspflege“ völkischer Gruppierungen in Dresden
Einleitung
Volksliedertafel Dresden
Volksliedertafel Bautzen
Volkstanzgruppe „DaDon“
Studenten stehen auf
Überregionale völkische Tanzaktivitäten in Dresden
Einleitung: Völkische Ideologisierung möglichst beiläufig
Seit mehreren Jahren sind zunehmende Aktivitäten völkischer Gruppierungen in Dresden und Umgebung zu verzeichnen. Waren völkische Akteur*innen vor ein paar Jahren weitgehend in geschlossenen Kreisen tätig, drängen Gruppen und Einzelpersonen mittlerweile in die Öffentlichkeit. Dies liegt nicht zuletzt an den Protesten gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, durch die sich dem völkischen Milieu die Möglichkeit bot, ihre Ideologie einem größeren Publikum zugänglich zu machen und neue Mitstreiter*innen zu finden. So konnte sich in den letzten Jahren ein breites Netzwerk zusammenfinden, das von völkischen Familien, Reichsbürger*innen über Esoteriker*innen bis zu Anastasia-Anhänger*innen reicht.
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Und wie üblich grüßt das jährliche Murmeltier
Rückblick auf den 11. und 13. Februar 2023
Im Vorfeld war wie schon in den letzten Jahren wenig an Werbung zu vernehmen, dennoch fanden sich wieder 800 Teilnehmende ein, als am 11. Februar zum geschichtsrevisionistischen Gedenken nach Dresden mobilisiert wurde. Auch im Jahr 2023 hat der Naziaufmarsch anlässlich des 13. Februar nicht an Relevanz für die NS-affine Szene verloren. Und am 13. Februar selbst, der auf einen Montag fiel, fand sich am Abend das Dresdner Montagsprotestklientel mit reichlich 500 Teilnehmenden unter dem Motto „Dresden mahnt“ zusammen. Und wie üblich grüßt das jährliche Murmeltier weiterlesen
Ausdemonstriert
Thesen zu den Montagsprotesten in Sachsen
Vom „heißen Herbst“ war mit Blick auf bevorstehende protestreiche Monate vielfach die Rede. Und tatsächlich bekamen die montäglichen Proteste in Sachsen ab September zunächst wieder stärkeren Zulauf. Nach den Maßnahmen zur Corona-Pandemie drehte sich das Mobilisierungskarussel weiter. Zwischenzeitlich stagniert, erweist sich der erhoffte (oder befürchtete) Massenauflauf auf den Straßen inwischen jedoch als „Wunsch-“ statt „Wutwinter“. Zeit für einen bilanzierenden Blick auf das Geschehen.
Radikalisierte Querdenker*innen: Die „Dresden Offlinevernetzung“
Zuerst veröffentlicht im Antifa Infoblatt (AIB 134)
Am 15. Dezember 2021 wurde einer breiten Öffentlichkeit die sogenannte „Dresden Offlinevernetzung“ bekannt – eine Gruppe radikalisierter Gegner*innen der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, die sich ihrem Namen zum Trotz über den Messenger-Dienst „telegram“ zusammenfand. Bei mutmaßlichen Mitgliedern fanden an diesem Morgen Hausdurchsuchungen statt, die schon früh von der Presse begleitet wurden. Vorangegangen waren den Ermittlungen Recherchen des Nachrichtenmagazins „frontal“. Erst durch die Sendung vom 7. Dezember 2021 wurden die sächsischen Ermittlungsbehörden auf die Gruppe aufmerksam. Der Vorwurf lautet „Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Gewalttat“, es geht unter anderem um Mordfantasien gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer.
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Angriff auf Journalist*innen in Dresden-Laubegast – Angreifer sind bekannte Neonazis
Mehrere Personen attackierten am Nachmittag des 13. Februar 2022 in Dresden-Laubegast Journalist*innen und deren Begleitschutz als diese eine Demonstration von Pandemie-Leugner*innen dokumentierten. Die Angreifer lösten sich aus der nicht angemeldeten Demonstration, verfolgten die Gruppe von Journalist*innen über mehrere hundert Meter und attackierten diese körperlich. Mehrere Verletztungen waren die Folge, ebenso beschädigte Technik. Die Angreifer waren keine Unbekannten, sondern seit Jahren bekannte Neonazis. Angriff auf Journalist*innen in Dresden-Laubegast – Angreifer sind bekannte Neonazis weiterlesen
Und jährlich grüßt das Murmeltier III
Rückblick auf den 13. Februar 2022
Wenig Mobilisierung im Vorfeld, dennoch rund 800 Teilnehmende in Dresden: Der Naziaufmarsch zum 13. Februar bleibt ein wiederkehrender Termin von Relevanz. Während andere Aufmärsche im Themenfeld NS-Verherrlichung in der Bedeutungslosigkeit versinken, funktioniert das geschichtsrevisionistische Dresden-Gedenken weiter als Ankerpunkt für die klassische NS-affine Szene von Kameradschaften und Burschenschaften. Und jährlich grüßt das Murmeltier III weiterlesen
Völkische Student*innen stehen auf
Am 9. Oktober 2021 versammelten sich in Dresden etwa 350 Teilnehmer*innen zu einer Demonstration unter dem Motto „Studenten stehen auf“. Die Demonstration richtete sich gegen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und reproduzierten die bekannten ignoranten „Ich zuerst“-Inhalte aus dem Querdenken-Milieu. An der Demonstration mischten aber auch bekannte völkische Neonazis mit. Völkische Student*innen stehen auf weiterlesen