Kurzmeldungen

Maik Müller darf nicht feiern

Eine für den 3. April 2009 in Gränitz geplante Geburtstagsfeier des Dresdner Nazikaders Maik Müller entpuppte sich als gewöhnliches Nazikonzert und wurde daraufhin von der Polizei unterbunden. Ersatzweise trafen sich Teile des angereisten Nazipublikums im Objekt auf der Dresdner Oskar-Röder-Straße. Die Stimmung blieb hier allerdings ebenso im Keller, denn das Konzert konnte auch in Dresden nicht nachgeholt werden. Ursprünglich sollten auf dem Anwesen des ehemaligen NPD-Vorsitzenden Günter Deckert fünf Nazicombos auftreten: Sachsonia, Attack, Last Pride, 12 Golden Years und die Band des Gastgebers Maik Müller höchstselbst: Priorität 18. Starke Polizeipräsenz verhinderte jedoch die Durchführung des Konzerts, etwaige Konzertgäste erhielten Platzverweise oder wurden gar nicht erst nach Gränitz durchgelassen. So blieb Müller im Nachhinein nichts weiter, als sich ein paar Tage später auf der von ihm betriebenen Webpräsenz „Netztwerkmitte“ über das in seinen Augen ungerechte Vorgehen „des Systems“ zu beschweren und in den bekannten inhaltsleeren Worthülsen der „nationalistischen Fundamentalopposition“ die „inhaltsleeren Worthülsen des Systems“ anzuprangern. Ungestört nachgeholt wurde das Konzert einen Monat später am 9. Mai in Ostsachsen, dort spielten dann die Bands Sachsonia, Cynic und Gnadenlos.

Tschechische und deutsche Nazis demonstrieren in Ústí n.L.

In Ústí n.L. demonstrierten am Abend des 18. April, zirka 700 Nazis. So genannte „Autonome Nationalisten“ hatten eine Demonstration, anlässlich der Bombardierung der Stadt durch alliierte Streitkräfte im Jahr 1945 angemeldet. Ein Großaufgebot der Polizei mit Unterstützung aus Deutschland sorgte für einen reibungslosen Ablauf. Am Rande der Demonstration gingen die Einsatzkräfte sehr brutal gegen die GegendemonstrantInnen vor.
Wie zuvor angekündigt, unterstützten diverse Nazigruppen aus Sachsen und Bayern den stillen Gedenkmarsch. Als deutscher Redner trat Maik Müller aus Dresden auf. Er war zudem auch Ordner der Demonstration. Müller war Anmelder des Aufmarsches von zirka 1000 Nazis am 13. Februar in Dresden. Neben seiner Rolle als Redner auf diversen Veranstaltungen, widmet sich der Dresdner der Homepage „netzwerkmitte“ und füllt sie mit revisionistischen und nationalsozialistischen Inhalten. Daneben waren aus der Dresdner Szene auch Sven Hagendorf, wie üblich auch abends mit Sonnenbrille, und der Anti-Antifa Fotograf Philipp Göhler anwesend. Aber auch eine Gruppe aus Leipzig, dem sogenannten „Freien Netz“ zugehörend, sowie der JN Sächsische Schweiz und NPD Chemnitz waren vor Ort.

17.Juni – fester Termin im Nazikalender

Begonnen hatten die Erinnerungszeremonien zum „Volksaufstand“ von DDR Arbeiter_innen vor 56 Jahren bereits am 13. Juni in Görlitz. Dort führten der NPD-Kreisverbandsvorsitzende, Kreistags- und Stadtratsmitglied sowie Landtagskandidat Andreas Storr und Kreistagsabgeordneter Stephan Latzel das peinliche Häuflein von 20 Nazis plus Lautsprecherwagen auf dem Bürgersteig an. Unter zahlreichen Protestrufen kam neben Andreas Storr die Zittauer Stadträtin Antje Hiekisch zu Wort und forderte unter anderem eine Volksgemeinschaft. Etwas 20 bis 25 Nazis, darunter einige Mitglieder der NPD-Dresden beteiligten sich am 17. Juni in Dresden an der offiziellen Gedenkkundgebung der Oberbürgermeisterin auf dem Postplatz und legten einen Kranz nieder. Am gleichen Tag demonstrierten in Halle (Sachsen-Anhalt) ca. 170 Nazis der Jungen Nationaldemokraten (JN) und dem Freien Netz. Der sich zum Fackelmarsch entwickelnde Aufmarsch wurde immer wieder von Gegendemonstrant_innen gestoppt. Neben dem Verlesen von Grußworten aus Niedersachsen, Thüringen, Sachsen, Berlin und Baden Württemberg traten Michael Schäfer (JN Bundesvorsitzender), Andy Knape (JN Landesvorsitzender Sachsen-Anhalt) und Matthias Heyder (NPD Landesvorsitzender Sachsen-Anhalt) als Redner auf.