In Niederkaina (Bautzen) fanden am 22. April zwei Veranstaltungen zum Gedenken an 195 Volkssturmsoldaten, welche 1945 von sowjetischen Soldaten in einer Scheune verbrannt wurden, statt.
Die DSU veranstaltete am Gedenkstein in Niederkaina eine Kranzniederlegung, an der ca. 25 zumeist betagte Personen teilnahmen. Mit als Ordner dabei war der frühere Görlitzer NPD-Vorsitzende Jürgen Krumpholz. 2005 kandidierte er noch für die NPD für das Amt des Oberbürgermeisters in Görlitz und war seit 2004 Mitarbeiter des MdL Klaus Baier. Gemeinsam mit Baier verließ er 2005 die NPD und trat 2006 der DSU bei. An die Kranzniederlegung schloss sich eine öffentliche Saalveranstaltung im örtlichen Gasthof an.
Parallel trafen sich wie bereits in den Vorjahren Nazis der ostsächsischen „Freien Kräfte“ um einen Fackelmarsch durchzuführen. Mit dem Dunkelwerden zogen die ca. 50 Nazis mit Transparent, Fackeln und Trommeln über die einzige Hauptstraße des Bautzner Ortsteils hin zur Gedenktafel, wo eine Stunde zuvor die DSU ihre Veranstaltung beendet hatte und legten ihre Kränze ab. In einer Rede wurden die Ereignisse in Niederkaina in gewohnt geschichtsrevisionistischer Manier als „geplanter Völkermord“ an den Deutschen dargestellt und vom Volkssturm „als natürlichste Reaktion eines von allen Seiten eingeengten Volkes“ gesprochen (vgl. Bericht auf jugend-offensive.info).