Das „Dresden – Gedenken“ im Februar 2017

Der Jahrestag der Bombardierung Dresdens vor 72 Jahren gab wie in jedem Jahr wieder Anlass für allerlei Aktionen von rechts. Fiel zwar die sogenannte Aktionswoche im Vergleich zu früheren Jahren eher dürftig aus, fanden in diesem Jahr wieder einmal zwei Demonstrationen anlässlich des 13. Februar statt. Außerdem sahen sich ein paar mehr als die üblichen Akteure um NPD, JN und Gedenkmarschbündnis bemüßigt, das „wahre Gedenken“ in Dresden zu verteidigen. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die diesjährigen Aktivitäten von rechts rund um den 13. Februar in Dresden. Das „Dresden – Gedenken“ im Februar 2017 weiterlesen

Dresdner Nazis wollen am 11. Februar demonstrieren

Der »Gedenkmarsch« der Dresdner Naziszene um Maik Müller soll diesmal am 11. Februar 2017 stattfinden. Die für den 18. Februar angekündigte Demonstration  ist lediglich ein Ablenkungsmanöver. Die hießigen Nazis suchen damit den Konflikt mit dem Holocaust-Leugner Gerhard Ittner, der ebenfalls einen Aufmarsch am kommenden Samstag plant.

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»Mischvölker« und »180 Grad-Wende«

Am 17. Januar 2017 mobilisierte die Junge Alternative (JA) Dresden 400 Personen zu einer Rednerveranstaltung mit Björn »Bernd« Höcke. Die AfD-Parteijugend hatte dafür das Brau- und Ballhaus Watzke in Pieschen angemietet. Mit unverhohlen faschistischen  Reden rannte die JA offene Türen ein: das Publikum quittierte die Vorträge mit Jubel, »Höcke nach Berlin«-Sprechchören und Standing Ovations.
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„Freie Kameradschaft Dresden“ als kriminelle Vereinigung im Visier

Der 30. November 2016 war kein guter Tag für die Naziszene in Dresden. Dieser Mittwoch brachte nicht nur „Besuch“ durch die Polizei in zahlreichen Wohnungen und sechs Haftbefehle, sondern im Nachgang auch ordentlich Streit unter den Kameraden.

In den Morgenstunden durchsuchten ca. 200 Polizeibeamte 18 Wohnungen und ein weiteres Objekt in Dresden und Heidenau. Im Zentrum der Ermittlungen stehen 17 Personen, 15 Männer und 2 Frauen zwischen 16 und 30 Jahren. Sechs Personen wurden dem Haftrichter vorgeführt und sitzen seither in Untersuchungshaft, für den einen oder anderen keine neue Erfahrung. „Freie Kameradschaft Dresden“ als kriminelle Vereinigung im Visier weiterlesen

Mittendrin statt nur dabei – Die AfD in der rassistischen Mobilmachung

Bereits in unseren ersten Einschätzungen zu Pegida haben wir darauf hingewiesen, dass auch AfD-PolitikerInnen an den rassistischen Demonstrationen in Dresden teilnehmen. Die anfänglich verhaltene Reaktion auf PEGIDA, ist längst offener Unterstützung gewichen. Eine kürzlich von der AfD Dresden vorgelegte „Dresdner Erklärung zur Asylpolitik“ unterstreicht deutlich die inhaltliche Nähe der gesamten Partei: mit rassistischen Argumentationen fordert sie eine weitere Demontage des Asylrechts. Schreibhilfe holte sich die AfD hierfür von ganz rechtsaußen. Mittendrin statt nur dabei – Die AfD in der rassistischen Mobilmachung weiterlesen

Informationsveranstaltung: Rassistische Mobilmachung. Eine Analyse zu PEGIDA und anderen Asylgegnern in Dresden und Umland

Seit die Stadtverwaltung im Oktober ihr Konzept zur Unterbringung von Flüchtlingen bis 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt hat, protestieren in verschiedenen Stadtvierteln Teile der Bürgerschaft. Unter den Slogans „Nicht über unsere Köpfe hinweg“, „Nicht bei uns vor der Tür“ machen sie in unterschiedlicher Intensität gegen potentielle Standorte mobil. Dresden reiht sich damit in eine lange Liste sächsischer Orte ein, in denen Bürger immer dann den Arsch vom Sofa bekommen, wenn es gegen Ausländer geht. Mit PEGIDA und ihren Massendemonstrationen besitzt Dresden darüber hinaus aber ein Alleinstellungsmerkmal. Erste Erklärungsansätze aus Politik und Dresdner Wissenschaft sprechen von „besorgten Bürgern“, „Rechtsextremisten“ oder „Wutbürgern“, zeigen Verständnis und plädieren für das Ernstnehmen der Sorgen und Ängste. Manche suchen den offenen Dialog, andere kommen mit Sondereinheiten gegen „kriminelle Asylbewerber“. Informationsveranstaltung: Rassistische Mobilmachung. Eine Analyse zu PEGIDA und anderen Asylgegnern in Dresden und Umland weiterlesen

Der Mob wächst

Zum 10.11.2014 riefen die Organisatoren der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) zur vierten Montagsdemo in Folge auf. Die PEGIDA-Demonstration war jedoch nicht die einzige rassistische Mobilisierung an diesem Tag. Zeitgleich versammelten sich in Dresden-Klotzsche mehr als 250 Personen, um gegen eine geplante Asylunterkunft zu protestieren, in Dresden-Cunnersdorf kam es auf einer städtischen Informationsveranstaltung zu rassistischen Ausfällen. Der Großteil der 300 BesucherInnen positionierte sich gegen geplante Asylunterkünfte. Unweit von Dresden in Ottendorf versammelten sich etwa 180 Personen wiederholt zu einer rassistischen Demonstration. Die Realität dieses Montags in Dresden waren 2.500 – 3.000 Rassist_innen, die an verschiedenen Punkten in der Stadt Hetze verbreiteten und Asylsuchende diffamierten.

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Der „unpolitische“ Facebook-Mob macht mobil

„… Bekennende Rechte seid ihr nicht. (…) Nein, euer Hass gegen Fremde ist subtiler. Und deshalb umso gefährlicher. Denn ihr seid keine Randgruppe. Ihr seid viele. Rechtschaffene Bürger mit Familie und Job. Euer Hass auf Muslime, Sinti und Roma und Asylbewerber wächst. (…) Ihr seid nicht dumm, viele von euch haben studiert und sind erfolgreich im Beruf. (…) Ihr geht wandern und veröffentlicht bei Facebook Katzenfotos. Ihr seid Männer UND Frauen. Ihr sitzt in der Mitte der Gesellschaft. Eure Waffen haben Wirkung, aber ihr braucht keine Gewalt. Es ist ein friedlicher Hass. Ihr tobt euch in Facebook-Kommentaren aus, ihr schickt uns wütende Mails. Alles natürlich unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit. Ihr macht euch ja nur Sorgen, wollt bloß mal sagen, wie es ist. …“ The Huffington Post

Zwei Montage in Folge demonstrierten mehrere hundert Menschen in der Dresdner Innenstadt unter dem Motto „Gewaltfrei gegen Glaubens- und Stellvertreterkriege auf deutschem Boden“. Aufgerufen hatte dazu per Facebook eine Gruppe unter dem Namen PEGIDA – „Patriotische Europäer gegen Islamisierung des Abendlandes“. Waren es am 20. Oktober noch 350 TeilnehmerInnen, folgten am 27. Oktober zirka 500 Personen dem Aufruf. Am Rande der ersten Demonstrationen kam es zu Übergriffen auf Protestierende. Für den 3. November ist nun die dritte Demonstration angekündigt.

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JN schluckt Strukturen der „Freien Kräfte Dresden“

Nach dem für die Dresdner „Freien Kräfte“ um Maik Müller alles andere als zufrieden stellenden „Tag der deutschen Zukunft“ geht es mit den hiesigen Freien Strukturen weiter bergab.
Am 12. Juli gab netzwerkmitte.com die Einstellung des online-Betriebs bekannt. Man wolle sich „zukünftig neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen“.

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Signal verpufft – Der „Tag der deutschen Zukunft“ in Dresden

Mit dem 6. „Tag der deutschen Zukunft“ sollte am 7. Juni in diesem Jahr in Dresden ein „Signal gegen Überfremdung“ gesetzt werden. Die aus Norddeutschland stammende Kampagne unter Federführung von Dieter Riefling und Thomas „Steiner“ Wulff trat erstmalig im Osten Deutschlands auf. Erwartet wurden zum von Maik Müller angemeldeten Aufmarsch um die 800 Teilnehmende, gekommen sind letztlich nur 450 vor allem parteiungebundene Nazis aus Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Außerdem angereist waren Vertreter des „III. Weg“ aus Bayern, Christian Worch und seine „Rechte“ aus Hamburg, einzelne NPDler, sowie Abordnungen aus Finnland, Tschechien, Slowakei, Dänemark und Niederlande. Damit waren es deutlich weniger Teilnehmende als zu den bisherigen Tagen der deutschen Zukunft. Sieht man einmal vom Start 2009 in Pinneberg mit 250 Teilnehmenden ab, reisten nach Wolfsburg, Hamburg, Braunschweig und Hildesheim doch immer zwischen 600 und 750 Nazis.

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