Junge Nazis versuchen Kundgebung zu stören

Am Samstag, den 06.02.2010 rief die Linke.SDS zu einer letzten Mobilisierungskundgebung zum 13. Februar auf. Ab 12.00 Uhr sollte vor der Altmarktgalerie in der Dresdner Innenstadt Material für die Massenblockaden gegen den geplanten Naziaufmarsch an PassantInnen verteilt werden.


Kurz nach 13.00 Uhr bewegte sich eine dunkelgekleidete Gruppe junger Männer auf die Kundgebung zu. Ungefähr 15 Nazis, mit Handschuhen und Sonnenbrillen bekleidet, versuchten die Kundgebung zu stören. Dabei gingen sie mit einem Transparent und Megaphon auf die Kundgebung zu. Nur durch das Eingreifen der Anwesenden konnten sie jedoch abgedrängt werden. Daraufhin nahmen herbeieilende Polizeibeamte ihre Personalien auf und sprachen Platzverweise aus. Anschließend verschwanden sie wieder.

Die Nazis waren jedoch keine Unbekannten, mit der Gruppe unterwegs waren u.a. Tim Zimmermann, Hans Böhm und Christian Leister. Letzterer wurde wegen mehrerer Gewaltdelikte gegen nichtrechte Menschen im August 2009 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Das Paradoxe daran, der 20-jährige ist freiwilliger Sanitäter bei den Maltesern. Auf die Frage, wie er einerseits Menschen, die nicht in sein Weltbild passen, zusammenschlagen kann und andererseits diese anschließend wieder „zusammenflickt“, wusste Leister vor Gericht keine Antwort. Schon kurz nach der Beendigung des Verfahrens vor dem Amtsgericht Dresden besuchte Leister eine Nazidemonstration in Leipzig, die aufgrund von Stein- und Flaschenwürfen auf die Polizei von dieser aufgelöst werden musste.