Max Schreiber – Wohnsitz in Dresden, aber Kandidatur in Heidenau?

Der Dauerdemonstrant und Querulant Max Schreiber erzählt viel, wenn der Tag lang ist, auf seinen diversen Social-Media-Kanälen oder den von ihm zahlreich angemeldeten und durchgeführten Demonstrationen. Meist ist es eine Mischung aus plumper Hetze gegen jede:n und alles, was ihm nicht passt, und gequirltem Unsinn. Manchmal nur plumper Hass. Manchmal nur gequirlter Unsinn. Selbstpostuliert natürlich die „Wahrheit“.

Jetzt kandidiert der 37-jährige für die Freien Sachsen zur Kommunalwahl für den Kreistag im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und den Stadtrat Heidenau. Es ist nicht seine erste Kandidatur für ein politisches Mandat. Bereits 2019 scheiterte Schreiber am Einzug in den sächsischen Landtag. Damals für die NPD, deren ehemalige Politiker:innen sich nun unter dem Label Freie Sachsen reorganisieren. In diesem Jahr könnte es für Schreiber besser laufen: In Heidenau ist er auf Listenplatz 1, womit ein Einzug in den Stadtrat wahrscheinlich ist.

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Vor dem Angriff auf die Plakatierteams: Quentin M. J. am 1. Mai auf Demos von Freien Sachsen und AfD

Am vergangenen Freitag hat eine vierköpfige Gruppe junger Neonazis im Dresdner Stadtteil Striesen mehrere Plakatierteams angegriffen. Zuerst zwei Gruppen, die für die Grünen plakatierten, und anschließend eine Gruppe, die für die SPD Plakate hing. Bei den Angriffen wurden mindestens zwei Personen verletzt, darunter der SPD-Europapolitiker Matthias Ecke schwer. Der mutmaßliche Haupttäter Quentin J. stellte sich nach etwas mehr als 24 Stunden der Polizei. Nur zwei Tage zuvor, am 1. Mai 2024, beteiligte er sich noch an einer Demonstration der Freien Sachsen, einer Wahlkampfkundgebung der AfD und einer Aktion der neonazistischen Kameradschaft „Elblandrevolte“.

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Alles wie üblich – Rückblick auf den 11. Februar 2024

Der Naziaufmarsch anlässlich des 13. Februar zieht nach wie vor jährlich die NS-affine Szene nach Dresden. Ca. 900 Teilnehmende kamen am 11. Februar zum geschichtsrevisionistischen Gedenken an der Elbe zusammen. Antifaschistische Proteste störten die Veranstaltung lautstark und verkürzten die geplante Route der Nazis geringfügig.

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Neonazistische Bürgerwehr in Dresden: Organisation mit militärischem Hintergrund

Im September 2023 hat sich eine neonazistische Bürgerwehr in Dresden gegründet. Anlass war die Errichtung einer Container-Asylunterkunft in Dresden-Gorbitz. Die Aktivitäten der Gruppe sind überschaubar und auf Social-Media-Kanäle fokussiert, jedoch scheinen Personen mit militärischen Background und möglicherweise mit Zugang zu Schusswaffen involviert. Ein Grund genauer hinzuschauen.

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Treffpunkt aus AfD-Hand: „Werra Elbflorenz“ nutzt Räume in Dresden

Seit März 2023 hat die Kameradschaft „Werra Elbflorenz“ einen festen Treffpunkt in Dresden: Auf der Rothhäuserstraße 9 im Stadtteil Strehlen hat die Gruppe Räume in einem ehemaligen Industriebau bezogen.
Die Location wird von den Neonazis regelmäßig für Treffen, Veranstaltungen und als Ausgangspunkt für Aktivitäten genutzt. Vermietet werden die Räume von einem Autohändler und AfD-Mitglied.

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Identitäre Kameradschaft »Werra Elbflorenz«

Zuerst veröffentlicht im „Der Rechte Rand“ (DRR) 193/2021

Seit zwei Jahren agiert eine neue Neonazi-Kameradschaft in Dresden. Sie ist aus dem Niedergang der »ldentitären Bewegung« (IB) hervorgegangen und füllt das Vakuum, das die »Freie Kameradschaft Dresden« nach Verurteilung als kriminelle Vereinigung hinterlassen hat. »Werra Elbflorenz« steht in ihrer Entwicklung exemplarisch für das Verschmelzen zwischen der »alten« und »neuen Rechten«.

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Tanzend zur Normalisierung? „Brauchtumspflege“ völkischer Gruppierungen in Dresden

Einleitung
Volksliedertafel Dresden
Volksliedertafel Bautzen
Volkstanzgruppe „DaDon“
Studenten stehen auf
Überregionale völkische Tanzaktivitäten in Dresden

Einleitung: Völkische Ideologisierung möglichst beiläufig

Seit mehreren Jahren sind zunehmende Aktivitäten völkischer Gruppierungen in Dresden und Umgebung zu verzeichnen. Waren völkische Akteur*innen vor ein paar Jahren weitgehend in geschlossenen Kreisen tätig, drängen Gruppen und Einzelpersonen mittlerweile in die Öffentlichkeit. Dies liegt nicht zuletzt an den Protesten gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, durch die sich dem völkischen Milieu die Möglichkeit bot, ihre Ideologie einem größeren Publikum zugänglich zu machen und neue Mitstreiter*innen zu finden. So konnte sich in den letzten Jahren ein breites Netzwerk zusammenfinden, das von völkischen Familien, Reichsbürger*innen über Esoteriker*innen bis zu Anastasia-Anhänger*innen reicht.

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Und wie üblich grüßt das jährliche Murmeltier

Rückblick auf den 11. und 13. Februar 2023

Im Vorfeld war wie schon in den letzten Jahren wenig an Werbung zu vernehmen, dennoch fanden sich wieder 800 Teilnehmende ein, als am 11. Februar zum geschichtsrevisionistischen Gedenken nach Dresden mobilisiert wurde. Auch im Jahr 2023 hat der Naziaufmarsch anlässlich des 13. Februar nicht an Relevanz für die NS-affine Szene verloren. Und am 13. Februar selbst, der auf einen Montag fiel, fand sich am Abend das Dresdner Montagsprotestklientel mit reichlich 500 Teilnehmenden unter dem Motto „Dresden mahnt“ zusammen. Und wie üblich grüßt das jährliche Murmeltier weiterlesen

Ausdemonstriert

Thesen zu den Montagsprotesten in Sachsen

Vom „heißen Herbst“ war mit Blick auf bevorstehende protestreiche Monate vielfach die Rede. Und tatsächlich bekamen die montäglichen Proteste in Sachsen ab September zunächst wieder stärkeren Zulauf. Nach den Maßnahmen zur Corona-Pandemie drehte sich das Mobilisierungskarussel weiter. Zwischenzeitlich stagniert, erweist sich der erhoffte (oder befürchtete) Massenauflauf auf den Straßen inwischen jedoch als „Wunsch-“ statt „Wutwinter“. Zeit für einen bilanzierenden Blick auf das Geschehen.

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Radikalisierte Querdenker*innen: Die „Dresden Offlinevernetzung“

Zuerst veröffentlicht im Antifa Infoblatt (AIB 134)

Am 15. Dezember 2021 wurde einer breiten Öffentlichkeit die sogenannte „Dresden Offlinevernetzung“ bekannt – eine Gruppe radikalisierter Gegner*innen der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, die sich ihrem Namen zum Trotz über den Messenger-­Dienst „telegram“ zusammenfand. Bei mutmaßlichen Mitgliedern fanden an diesem Morgen Hausdurchsuchungen statt, die schon früh von der Presse begleitet wurden. ­Vorangegangen waren den Ermittlungen Recherchen des Nachrichtenmagazins „frontal“. Erst durch die Sendung vom 7. Dezember 2021 wurden die sächsischen Ermittlungsbehörden auf die Gruppe auf­merksam. Der Vorwurf lautet „Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Gewalttat“, es geht unter anderem um Mordfantasien gegen den sächsischen ­Ministerpräsidenten Michael Kretschmer.

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